Dorftentwicklung in Moormerland

Wir wollen eine Dorfregion werden.

… und das zwei Mal!

Die Gemeinde Moormerland möchte zwei interkommunale Dorfregionen gründen.

Die Ortschaften Gandersum, Oldersum, Rorichum, Terborg und Tergast wollen zusammen mit den Ortschaften Simonswolde, Ochtelbur, Riepe und Riepsterhammrich eine Dorfregion gründen.

Am 11.05.2023 fand in der Grundschule in Oldersum eine erste Bürgerbeteiligung statt.

Eine weitere Dorfregion wollen die Ortschaften Hatshausen, Boekzetelerfehn und Jheringsfehn mit den Ortschaften Westgroßefehn und Timmel aus der Gemeinde Großefehn bilden.

Am 10.06.2023 fand auch hierzu eine Bürgerbeteiligung im Rathaus der Gemeinde Moormerland statt.

Die Voraussetzung zur Gründung einer Dorfregion ist die Aufnahme in das „Niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm“. Hierfür erarbeiten die Gemeinden zusammen mit der Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH (ARSU) den notwenigen Förderantrag. Der Förderantrag muss bis zum 01.10.2023 eingereicht werden.

Nach erfolgreicher Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm erfolgt die Auswahl des Planungsbüros sowie eine weitere Bürgerbeteiligung zur Bildung von Arbeitskreisen. In der Planungsphase (Dauer ca. 1-2 Jahre) wird zusammen ein verbindlicher Dorfentwicklungsplan aufgestellt, welcher beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) vorgelegt und genehmigt werden muss.

Anschließend beginnt die ca. 6 bis 8-jährige Förderphase.

Allgemeine Informationen

Warum Dorfentwicklung?

Über die Dorfentwicklung besteht die Möglichkeit die Dorfregion schöner und lebenswerter zu gestalten. Ziel ist es, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu steigern. Hierbei können Projekte umgesetzt werden die zur Verbesserung der Infrastruktur dienen bzw. öffentliche Einrichtungen verbessern.

Ein weiteres Ziel der Dorfentwicklung ist ein Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft innerhalb der Dorfregion. Mit steigender Attraktivität der Dorfregion können sich neue Unternehmen ansiedeln und so neue Arbeitsplätze schaffen.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist der Beitrag zum Umweltschutz. Hier können beispielsweise verkehrsberuhigende Maßnahmen im Innenstadtbereich getroffen werden sowie die Verbesserung der Energieeffizienz jeglicher Gebäude.

Dorfentwicklungsplan

Nach erfolgreicher Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm stellen die Gemeinden und das Planungsbüro diesen in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern auf.

Dieser Plan ist ein verbindlicher und strategischer Plan mit der die Förderung der Dorfregion gesteuert wird. Der Plan umfasst eine Bestandsaufnahme über die aktuelle Situation sowie eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowie einer „Vision“ über die Entwicklung der Dorfregion.

Was wird gefördert?

Gefördert werden unter anderem:

  • Die Gestaltung von dörflichen Plätzen, Wegen und Straßen inkl.:
    • dazugehöriger Seitenbereiche
    • Freiflächen
    • Ortsränder
    • Ausstattung und dorfgerechte Eingrünung
    • Innenentwicklung und Aufenthaltsqualität
    • Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse (Gestaltung, Rückbau)
  • Abbruch von Bausubstanz einschließlich einer Entsiegelung nach Maßgabe eines Folgenutzungskonzeptes
  • die Schaffung, die Erhaltung und den Ausbau dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen
  • die Schaffung, die Erhaltung und den Ausbau von Multifunktionshäusern, von Räumen zur gemeinschaftlichen Nutzung sowie von Co-Working Spaces einschließlich der gestalterischen Anpassung an das Ortsbild
  • die Schaffung, die Erhaltung, die Verbesserung und der Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen, einschließlich Sportstätten der örtlichen Bevölkerung
  • die Erhaltung und die Gestaltung von ortsbildprägender oder landschaftstypischer Bausubstanz sowie deren Umgestaltung hin zu einem ortsbildprägenden oder landschaftstypischen Erscheinungsbild einschließlich der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen
  • die Umnutzung der Bausubstanz land- und fortwirtschaftlicher Betriebe unter gestalterischer Anpassung an das Ortsbild
  • die Umnutzung ortsbildprägender oder landschaftstypischer Bausubstanz, vor allem zur Innenentwicklung und unter gestalterischer Anpassung an das Ortsbild
  • die Revitalisierung (Innenausbau) ungenutzter und leerstehender, ortsbildprägender oder landschaftstypischer Bausubstanz, vor allem zur Innenentwicklung und unter gestalterischer Anpassung an das Ortsbild
  • die Dorfmoderation zur Unterstützung der Veränderungsprozesse in Dörfern und Dorfregionen, wie z. B. die Begleitung der städtebaulichen und strukturellen Umsetzung der Ziele aus einem Dorfentwicklungsplan, um eine den Grundsätzen der der Dorfentwicklungsplanung entsprechende Durchführung von Vorhaben und eine aktivierende Bürgerbeteiligung zu gewährleisten

Weitere Informationen finden Sie in der ZILE-Richtlinie.